Kategorie: Deutsch

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5-MeO-DMT – Information und Aufklärung

5-MeO-DMT ist das stärkste existierende Psychedelikum, das einzige seiner Liga und in vielen Ländern illegalisiert, obwohl der menschliche Körper es natürlich bildet und beinhaltet. Der folgende Text ist keine wissenschaftlich fundierte Darstellung zum Thema – die Studienlage ist ungenügend. Er dient der Aufklärung sowie als Diskussionsanreiz und ist keineswegs eine Konsumempfehlung. Wie wirkt 5-MeO-DMT? Worauf kommt es beim Konsum an? Ist 5-MeO-DMT für jeden geeignet? Was unterscheidet 5-Meo-DMT von anderen psychedelischen Substanzen? Ist 5-MeO-DMT eine Wunderpille? Ist nur eine volle Durchbruchserfahrung eine erfolgreiche 5-MeO-DMT-Erfahrung? Warum ist 5-MeO-DMT noch relativ unbekannt? Was sind die Gefahren? Stimuliert 5-MeO-DMT die „Kundalini“-Energie? Warum sollte...

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Der Distelfink als Objekt klein a in Donna Tartts gleichnamigem Roman

Das unerreichbare Ziel, worauf sich ein aus einem Mangelgefühl hervorgehendes individuelles Begehren richtet, nennt Jacques Lacan „Objekt klein a“. Was Lacan als kleines anderes (im Sinne Lacans hier mit kleinem a) auffasst, ist jener Gehalt im Anderen, der als Ähnliches oder Spiegelbildliches der Imaginären Ordnung angehört. Das kleine andere ist wesentlich mit dem Ich verbunden und in einer Beziehung verfasst, die immer reflexiv und imaginär austauschbar ist. Das Objekt klein a ist dementsprechend jedes Objekt, das als begehrenswert angesehen wird und als unerreichbares Zielobjekt des nicht tilgbaren Überschusses das Begehren unstillbar in Bewegung setzt.

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Breakthrough – Übereinstimmungen des Plots von Contact und der subjektiv erlebten Wirkung von Dimethyltriptamin

In dem Film Contact (1997) stellt die Protagonistin Ellie Arroway im Rahmen des SETI-Projekts Kontakt zu einer außerirdischen Intelligenz her. Diese übermittelt ihr Pläne für eine Konstruktion, die es mutmaßlich ermöglicht, zu deren Planeten zu reisen. Das Gefährt wird gebaut und Arroway darf es ausprobieren. Was sie dann erlebt, stimmt in erstaunlich vielen Punkten mit anekdotischen Berichten der Wirkung von N,N-Dimethyltriptamin (DMT) auf den menschlichen Geist überein. DMT ist mutmaßlich in allen Lebewesen enthalten, sprich eine körpereigene Substanz, und strukturell simpler als Serotonin (quasi nicht viel mehr als eine Aminosäure). Gleichzeitig ist es bei exogener Zuführung die psychedelisch wirksamste Substanz...

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The Lobster als dystopische Hyperbel moderner Entfremdung

The Lobster erzählt von einer dystopischen Gesellschaft, in der Menschen nur in Paaren öffentlich leben und agieren dürfen. Wer seinen Partner verliert oder keinen findet, wird in ein Hotel einquartiert. Dort hat er eine festgelegte Zeitspanne zur Verfügung, einen Partner zu finden. Bleibt dies ohne Erfolg, wird er in ein Tier verwandelt. Die einzige Alternative wäre, sich als Individualist in den Wäldern aufzuhalten, unter der Gefahr, wie ein Tier von den Hotelinsassen gejagt zu werden. Was auf den ersten Blick als Phantasiegeschichte anmutet, ist eine zugespitzte Allegorie auf die Funktionsweise menschlicher Denkweisen in der zivilisierten Welt. The Lobster ist eine...

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Another Earth: Vergebungsbegehren als Gravitationsfeld

Die Erde zieht in Another Earth eine vermeintliche Kopie ihresgleichen an. Äquivalent gilt die Gravitation des Films dem Beweggrund der Vergebung. Die Protagonistin Rhoda Williams verursacht einen Autounfall mit tödlichem Ausgang, der ein ganzes Familienleben beendet. Der einstige Professor und Familienvater John Burroughs liegt lange Zeit im Koma und vegetiert danach depressiv und alkoholkrank vor sich hin. Williams fühlt sich nach offiziell verbüßter Strafe innerlich kalt und derealisiert und legt sich in die eiskalte Nacht um zu sterben. Ihr interner Zustand wird unmittelbar mit der kontextualen Konfiguration des Plots in Einklang gebracht. Das Säubern der Schule (sie übernimmt einen Job...

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Fight Club: Der spirituelle Kampf des Tyler Durden

Als unauffälliger Stellvertreter eines durchschnittlichen Bürgers im Kapitalismus der Jahrtausendwende ist das Leben Tyler Durdens, dem Protagonisten des Films Fight Club, zivilisatorischer Sicherheit und finanziellem Selbsterhalt gewidmet. Als Versicherungsbeauftragter eines großen Autokonzerns soll er beurteilen, ob sich Rückrufaktionen fehlerhafter und damit potenziell tödlicher Autos für den Konzern unter dem Strich rechnen oder nicht. Die Vorgabe des Konzerns ist, dass sie nur dann durchgeführt werden sollen, wenn die erwarteten Folgekosten einer juristischen Auseinandersetzung höher sind als die Kosten der Rückrufaktion. Den Ökonomismus1 seines grauen Büroalltags ergänzt eine konsumorientierte Oberflächlichkeit im Privatleben. Seine Wohnung bestückt er stets aufs Neue gemäß den aktuellen...

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Die Notwendigkeit von Paul Rebillots Heldenreise in einer kafkaesken Welt

Paul Rebillot (1931-2010) war ein amerikanischer Dramaturg und Psychotherapeut. Von ihm stammt das therapeutische Konzept der Heldenreise, das auf Joseph Campbells mythologischer Theorie der Heldenreise basiert und Theater und Therapie vereint. Die Heldenreise ist nicht nur ein oberflächliches Schauspiel, sondern erlaubt dem jeweiligen Helden den tiefenpsychologischen Durchlauf eines archetypischen Grundmusters. Der Teilnehmer durchläuft dabei verschiedene Stadien, die sich sowohl aus individuell imaginierten Vorstellungen als auch aus real gespielten Szenen zusammensetzen. Die Teilnehmer lernen so, mit inneren verborgenen Feindseligkeiten umzugehen und positive Selbstsicherheit zu entwickeln.

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Zur Konstruiertheit diagnostischer Kategorien

Das DSM-V dominiert die psychopathologische Diagnostik. Gerne unberücksichtigt bleibt dabei, dass alle Diagnosen im Bereich der Psyche konstruiert sind. Es sind vom Menschen erdachte Kategorien, die heterogenen Phänomenen zugewiesen werden. So genannte psychische Störungen sind einerseits nicht derart voneinander abgrenzbar, wie es üblicherweise dargestellt und kommuniziert wird, und gestalten sich andererseits bei jedem Menschen etwas anders. Die Grenzen sind nicht nur fließend, es gibt sie überhaupt erst dadurch, dass durch Begriffe wie Borderline oder Dissoziation bestimmte Kategorien, die als hermetisch gelten sollen, evoziert werden. Diese Kategorien sind der Kommunikation wegen sinnvoll. Sie dienen dazu, Phänomene intersubjektiv zu erfassen und zu...

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Oculus: Der Spiegel als Horror-Motiv – eine Betrachtung mit Lacan

Spiegel sind ein beliebtes Motiv in Horror-Filmen. In dem neu erschienenen Film Oculus von Mike Flanagan ist ein Spiegel der Dreh- und Angelpunkt des gesamten Kammerspiels. Er ist sowohl der Ausgangspunkt beziehungsweise Beweggrund der Handlung als auch für die weitere Handlung der Figuren verantwortlich. Mit Lacan lassen sich einige Aspekte des Films erschließen, die verständlicher machen, wie und warum der Spiegel als Horrorinstrument funktioniert. Der Spiegel wird dem Zuschauer in einem ambivalenten Zustand vorgestellt. Er ist einerseits prachtvoll, denn um ihn herum rankt ein imposantes Holzornament. Gleichzeitig wirkt er verkommen, er ist so dreckig, dass er nicht als Spiegel nutzbar...

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The Babadook: Die Unmittelbarkeit des Sinnbildes

The Babadook ist vermutlich der gelungenste Horrorfilm 2014. Er ist zumindest der liebevollste. Er erzählt nämlich von der Liebe einer Mutter zu ihrem Kind und der Liebe vom Kind zur Mutter. Dabei hat er einige Gemeinsamkeiten mit Enemy, denn auch für The Babadook gilt: Der Plot ist eine symbolisch-analogische, stellvertretend-visuell-auditive Übersetzung dessen, was im Unterbewusstsein der Protagonistin vor sich geht. Horrorfilme gruseln uns besonders, wenn sie etwas in der Tiefe der Psyche tangieren, das uns besorgt, in Widerspruch zu unseren bewussten Idealvorstellungen steht. Es ist nicht das gruselige Bild auf der Leinwand, das uns fürchtet, sondern die Identifikation mit dem...